Die
Puntarelle ist im gut sortierten Gemüsehandel in den letzten Jahren auch bei uns
immer öfters erhältlich. Sie wird als Vulkanspargel bzw. Spargelchicorée seit
einiger Zeit auch am Kaiserstuhl in immer größeren Mengen angebaut und sollte
auf alle Fälle im Südwesten der Bundesrepublik auf Wochenmärkten noch bis Ende
Januar/Februar erhältlich sein. Leider wird dieser Vulkanspargel etwas spät
geerntet und mit langen Blatttrieben angeboten. Diese sind sehr bitter und
machen es einem bei einer ersten Annäherung, vor allem als Salat, etwas schwer.
Man kann ihn zwar wässern um die Bitterkeit zu mildern, spült aber dann auch
alle anderen Inhaltsstoffe aus den Blättern. Viel besser schmecken die holen
Sprossen (germogli) innen im Puntarella-Kopf. Die Italiener sagen deshalb zur
Puntarella auch Catalonga cimata. Weiter ausgewachsen werden diese Blätter dann
wieder ein wenig milder und werden auch bei uns, überall als italienischer Riesen-Löwenzahn
(Catalonga) verkauft.
Entscheidend
für eine Zubereitung als Puntarelle alla romana Salat ist jedoch, dass die
Sprossen in Streichholzbreite Stifte geschnitten werden. Mit dem Messer eine langwierige
und zeitaufwendige Prozedur, Geduld ist hier von Vorteil. Einfacher geht es mit
einer Taglia für Puntarelle, die man im Internet bestellen oder beim nächsten
Besuch in der Gegend in und um Rom kaufen kann. Das Zerteilen mit der Taglia kurz
vor dem Anrichten hat den Vorteil, dass die Puntarelle knackig bleibt. Aber
vorgeschnittene Puntarella wie in Rom selbstverständlich, habe ich hier noch
nicht gesehen. Wichtig ist ebenso, dass der Knoblauch jung ist. Er sollte den
Salat nicht dominieren und der Essig neutralisiert einen Teil der Bitterkeit,
bitte nicht mit Zucker experimentieren. Nach Gusto kann man die
Puntarelle-Stifte noch in kaltes Wasser legen, es nimmt wie geschrieben einen Teil
der Bitternis und zum anderen rollen sich die Stifte ein wenig ein, was als
fertiger Salat dann schöner aussieht.
Wer
Puntarelle bisher nicht kannte, am besten nach Bild kaufen. Nicht verwechseln
mit dem bis in den frühen Winter erhältlichen Schnittsalat/-Chicorée, dem „Gelben
von Triest“ (Biondissima di Trieste) der von italienischen Gemüsehändlern gerne
auch als Catalonga bezeichnet wird. Auch als Herbstzichorie bzw. Fleischkraut
bekannt.
Siehe
auch Puntarelle mit Tagliatelle aus 2013.
Puntarelle - Vulkanspargel - Spargelchicorée
Puntarelle
alla romana
Puntarelle con le Alici
Puntarella alla firorentina
20180107toko
Zutaten:
500
g Puntarelle, Streichholzgroß geschnitten
6
Sardellenfilets in ÖL (aus dem Glas)
Weißweinessig
(sparsam)
Olivenöl,
extra vergine
½
Knoblauchzehe, jung!, sehr fein gehackt
Meersalz,
fein
Küchenutensilien:
Taglia
(s.o.)
Zubereitung:
In
einem tiefen Teller die Sardellen mit etwas Weißweinessig begießen und mit
einer Gabel zerdrücken, Knoblauch sehr fein hacken und mit sehr gutem Olivenöl
zu einem Dressing verschlagen. Mit Meersalz und eventuell einer Spur weißen
Pfeffers abschmecken.
Puntarella-Kopf
vorbereiten, Außenblätter entfernen (können anderweitig verwendet werden) und
die Sprossen voneinander trennen. Den weiß- bis rosafarbenen Ansatz kurz
abschneiden und in Streichholzgroße Stifte schneiden bzw. durch die Taglia
drücken. Nach Gusto die Puntarelle-Stifte in kaltes Wasser legen bis sie sich
eindrehen, gut abtropfen lassen und mit dem Dressing vermischt anrichten und sofort
servieren.
Zutaten wie bei Puntarelle alla Romana
und:
Sardellen,
frische, filetiert und jeweils halbiert
Orangenzesten
einer Bio-Orange oder kandierte Zitronenzesten (nicht beides)
Küchenutensilien:
Taglia
(s.o.)
Zubereitung:
Zugeschnittene
Sardellenfilets in Olivenöl kurz in einer beschichteten Pfanne durchgaren und
sofort vom Feuer ziehen.
Zutaten
wie bei Puntarelle alla Romana ohne Sardellen und weniger Essig, jedoch noch frische
Zesten einer Bio-Orange bzw. kandierten Zitronenzesten in den Salat reißen und
die lauwarmen Sardellenfilets vorsichtig untermischen.
Zutaten:
500
g Puntarelle, Streichholzgroß geschnitten
½ TL Rosmarinnadeln, fein gehackt
½ TL Rosmarinnadeln, fein gehackt
1
Knoblauchzehe, jung!, sehr fein gehackt
120 g Pancetta affumicata (mild geräuchert), in feine Streifen geschnitten
120 g Pancetta affumicata (mild geräuchert), in feine Streifen geschnitten
Olivenöl,
extra vergine
Pecorino
Toscano Stagionato (milder Schaftskartkäse), gerieben (siehe auch hier)
Meersalz, fein
weißer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
Puntarelle
einzeln ausbrechen, den weiß- bis rosafarbenen Ansatz kurz abschneiden und die
einzelnen Sprossen der Länge nach achteln.
Einen Schuss Olivenöl in eine beschichtete Pfanne geben und die Pancettastreifen mit dem Knoblauch sowie dem Rosamrin darin andünsten. Die Puntarelle und etwas Olivenöl zugeben und bei niedriger Hitze leicht anschwitzen, aber nicht ganz glasig dünsten, so dass die Stücke noch knackig bleiben. Mit Salz (sparsam) und weißem Pfeffer abschmecken.
Einen Schuss Olivenöl in eine beschichtete Pfanne geben und die Pancettastreifen mit dem Knoblauch sowie dem Rosamrin darin andünsten. Die Puntarelle und etwas Olivenöl zugeben und bei niedriger Hitze leicht anschwitzen, aber nicht ganz glasig dünsten, so dass die Stücke noch knackig bleiben. Mit Salz (sparsam) und weißem Pfeffer abschmecken.
Sofort
anrichten und mit geröstetem Weißbrot und mildem geriebenen Pecorino Toscano
Stagionato servieren.
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