Ebenfalls
ein typisches Gericht aus der Lagune von Venedig, das durch die invasive Art
der Grundeln auch bei uns an Bedeutung gewinnen kann und eine Alternative zu
den Frittierten, in Bierteig ausgebackenen und in Speck eingewickelten und
gebratenen Grundeln darstellt.
Die
Grundeln (Gobiidae) sind eine bisher nicht vollständig erforschte Fischfamilie
mit über 1100 Arten, die Grundeln sind selten länger als 15 Zentimeter, besitzen
eine braunscheckige Körperfärbung, haben in der Regel einen langgestreckten,
zylinderförmigen Körper, einen bulligen Kopf mit aus dem Schädel hervorstehenden
Augen und einem großen Maul sowie zwei deutlich getrennte Rückenflossen. Die
Bauchflossen sind zu einem trichterförmigen Saugnapf verwachsen, mit der sie
sich am untergrund anheften können.
Fast
alle Grundeln leben in den Ozeanen und Meeren, doch gibt es kleine Populationen
in Brack- und Süßwasser. So leben Süßwasserarten in den oberitalienischen Seen (Padogobius
fluviatilis), dem Gardasee und ebenfalls in der oberen Donau (Schwarzmundgrundel/Neogobius
melanostomus) wo sie durch den Main-Donau-Kanal bereits bis in den Main und Rhein
vorgedrungen sind. Populationen leben auch in der Ostsee und sind über die
Kanäle und Flüsse der Ukraine und Polens eingewandert.
Grundeln
werden bei Sportfischern und Hobbyanglern oft als Plage betrachtet und sie sind
entsprechend dankbar, wenn man sie ihnen zur Verwertung abnimmt.
Lässt
sich auch gut mit Venusmuschel den vongoleveraci kombinieren.
Eine
weiter Variation des Risotto di gò besteht darin die Grundeln zu putzen, zu Schuppen
und auszunehmen und dann wie oben einen Sud zu kochen und den Risotto-Reis direkt
darin einzurühren und zu kochen, ist aber eine gewisse fitzelei, da sich dann auch
Gräten, Flossen, Köpfe etc. im Risotto befinden und mühevoll beim Essen
getrennt werden müssen. Aber die ursprünglichere und ältere Version. Hier wird
auch immer geriebener Parmigiano Reggiano oder Grana Padano zugegeben, was für
Fisch- und Meeresfrüchte-Risotti eigentlich sehr ungewöhnlich ist. Dazu auch einmal
einen Prosecco Superiore di Valdobbiadene DOCG extra trocken bzw. brut
probieren.
Grundel-Risotto
- Risotto di gò
20180802toko
Zutaten brò di gò / Grundel-Brühe:
2,5
kg Grundeln/Schwarzmundgrundeln, ausgenommen
3
Stangen Bleichsellerie, klein gehackt
2
Karotten, geschält, in feinen Scheiben
1
Zwiebel, fein gehackt
2
Lorbeerblätter
2
Knoblauchzehen, entkeimt, halbiert
½
Bund Blattpetersilie, ganz
200
ml Weißwein, trocken
Wasser
Zutaten:
400
g Vialone Nano Reis
½
Knoblauchzehe, entkeimt, sehr fein gehackt
½
Zwiebel, weiß, mild, sehr fein gehackt
150
ml Weißwein, trocken
½
Bund Blattpetersilie, fein gehackt
Meersalz
und weißer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl,
extra vergine
2
EL Süßrahmbutter, kalt, gewürfelt
Parmigiano
Reggiano, gerieben, nach Gusto
Zubereitung:
Bei
den Grundeln (schuppen nicht notwendig), den Bauch mit einem Schnitt vom
Waidloch bis zur Kehle öffnen und in einem Zug die Kiemen samt Innereien
entfernen. Unter fließendem Wasser ausspülen.
Aus
den brò di gò Zutaten in 10 Minuten einen Sud kochen und darin die Grundeln für
20 Minuten ziehen lassen. Grundeln herausnehmen und etwas abkühlen lassen, die
Filets ohne Haut heraustrennen und zur Seite legen. Die Karkassen und Köpfe
zurück in die Brühe geben und für eine Stunde einkochen und anschließend durch
ein Sieb gießen und den Sud warm stellen.
In
einem Topf die Zwiebelwürfel und den Knoblauch in Olivenöl glasig dünsten. Den
Risotto-Reis zugeben und für eine Minute mit anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen
und verkochen lassen, dann mit dem heißen Sud / brò di gò aufgießen und möglichst
ohne weiteres Rühren, am besten den Topf nur am Griff über dem Feuer hin und
her ziehen, so dass der Reis nicht ansetzt. Der Risotto-Reis sollte wallen und
nicht kochen. Die Brühe darf nicht vollständig beim Kochen vom Risotto-Reis
aufgesogen werden, so dass der Reis trocken wird, dann mit weiterem Grundel-Sud
aufgießen. Mit der Zeit entwickelt der Risotto-Reis, besonders die Sorte
Vialone Nano, seine Cremigkeit und sollte an der Oberfläche wellig (all‘onda)
zu rühren sein. Der Risotto-Reis muss unbedingt bissfest bleiben, so wie bei
der Pasta, al dente.
Kurz
vor dem Anrichten, die Grundel-Filet Stücke anwärmen, die kalte Butter und
Blattpetersilie einrühren, mit Meersal und Pfeffer abschmecken und die Teller
mit dem Risotto anrichten, Grundel-Filets darüber geben und sofort servieren.
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